Haltung & Pflege

Die meisten Malawibuntbarsche sind robuste, einfache und anpassungsfähige Pfleglinge. Es gibt nur wenige Faktoren zu beachten, um diese fantastischen Fische erfolgreich zu halten und vielleicht auch zu züchten.
Das Wasser des Malawisees ist alkalisch das bedeutet der pH-Wert liegt höher als 7,0.
Manche Aquarianer sind der Ansicht, dass man Malawiseecichliden in hartem Wasser am besten halten sollte. Ansichtssache! Ich habe persönlich sehr gute Erfolge im weichen Wasser. Mein Wasser hat zum Beispiel einen pH-Wert von 7,2 und eine Gesamthärte von 2-4 °dGH und dieses ist als weich einzustufen. Liegt der pH-Wert unter 7,0 sollte eine entsprechende Korrektur vorgenommen werden. Die Wassertemperatur sollte, entsprechend dem Verhältnissen in ihrer natürlichen Umgebung, zwischen 24-26 °C liegen.
Bei der Beckengestaltung ist als Bodengrund grober, nicht zu heller Sand zu empfehlen. Ich persönlich habe Sand und Korallenbruch gemischt, dieser wird von den größeren Bewohnern regelmäßig auf der Suche nach Futter durchwühlt. Würde man nur losen, feinen Sand verwenden, erschwert dieser das Anlegen von Laichgruben, die wiederum für Zuchterfolge notwendig sind.
Bei der Inneneinrichtung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Grundsätzlich kommen alle Materialien, die sich nicht nachteilig auf die Qualität des Wassers auswirken und den ästhetischen Anforderungen des Pflegers gerecht werden, in Betracht. Es sollten genügend Versteckmöglichkeiten für unterlegene Exemplare und tragende Weibchen geschaffen werden. Eine gute Methode hat sich bei mir bewährt, wenn ich neue Exemplare in ein eingefahrenes Becken mit einem festen Besatz einfügen wollte: Das Becken wird vorher komplett einmal umgestaltet, so dass sich wieder neue Reviere bilden. Aber Achtung: Es funktioniert nicht immer!
Pflanzen spielen im natürlichen Lebensraum der Malawis keine wesentliche Rolle sind aber im Aquarium ohne weiteres einsetzbar. Bewährt haben sich Riesenvallisnerien, Javafarn sowie Anubias. Besonders die letzteren zwei Arten haben sich bei mir besonders bewährt. Sie wurzeln auf Steinen und anderen rauen Oberflächen.
Unabhängig von den gruppen- und artspezifischen Unterschieden ist zu betonen, dass Malawiseecichliden einen großen Stoffumsatz haben. Eine kräftige Filterung und noch wichtiger ein regelmäßiger Teilwasserwechsel von etwa 30-40 % des Beckeninhaltes in Abständen von 2-3 Wochen sind deshalb eine unabdingbare Vorraussetzung.
Ein bedeutender Faktor ist die Größe des Beckens, denn je größer das Becken desto weniger Probleme gibt es bei der Vergesellschaftung. Wer in einem 200 l Becken verschiedene Arten pflegt, muss damit rechnen regulierend einzugreifen. Das heißt unterlegene Tiere und manchmal auch ein aggressives Männchen umzusiedeln, um den "Frieden" zu wahren. Ansonsten gelten für die Vergesellschaftung von Malawiseecichliden die üblichen Regeln, dass man besonders aggressive Arten nicht mit durchsetzungsschwachen zusammen pflegt. Raubfische und große Malawiseecichliden sollten ebenfalls unter sich bleiben, genauso wie die Sandbewohnenden Arten (Nyassachromis), wenn man sich an den typischen Verhaltensweisen erfreuen möchte.
Eine oftmals gestellte Frage ist, wieviel lässt mein Becken an Fischen zu. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass die Auswirkungen von Aggressionen umso größer sind, je weniger Fische im Aquarium sind, weil sich die Aggression auf wenige Individuen verteilt, die vom Aggressor noch gezielt attackiert werden. Dies ist in einem überbesetzten Becken weniger der Fall. Bei einer bestimmten Besatzdichte gibt es eine Revierbildung der Männchen fast nicht mehr, dieses wiederum bewirkt einen hohen Stressfaktor und Anfälligkeit für Krankheiten. Ein goldener Mittelweg ist also zu empfehlen. Bei Mbunas hat sich zum Beispiel ein Besatz von etwa 30 bis 40 ca. 7-10 cm großen Exemplaren in einem 2-Meter-Becken als guter Kompromiss erwiesen. Letztlich liegt es im Gespür des Pflegers. Ein Patentrezept gibt es nicht. Üblicherweise wird empfohlen ein Männchen mit mehreren Weibchen zu vergesellschaften. Allerdings bei Arten wo sich auch die Weibchen untereinander aggressiv verhalten, kann es mitunter unmöglich sein, zwei oder drei Weibchen zu halten. Was für die Weibchen gilt, trifft auch bei den Männchen zu, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Pflege mehrerer Männchen nur in großen Becken sinnvoll ist (ab ca. 500 l). Eines ist bei der Pflege mehrer Männchen ein großer Vorteil: Dadurch, dass ständig ein Nebenbuhler gegenwärtig ist, befinden sich die Männchen permanent in Prachtfärbung, allzeit bereit zu imponieren und ihren Bereich zu verteidigen.

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